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Die universitäre Wissenschaft braucht mehr finanzielle Mittel

Für eine bedarfsgerechte Grundfinanzierung der Universitäten soll gesorgt werden, dafür appelliert der Deutsche Hochschulverband (DHV). Der Präsident des DHV, Dr. Bernhard Kempen, bezeichnet die Universität als “Rückgrat des deutschen Wissenschaftssystems”, indem sich Lehre und Forschung “gegenseitig durchdringen und befruchten”. Die Universität bildet den wissenschaftlichen Nachwuchs für sich und die Forschung, außerhalb der Universität aus und qualifiziert für künftige Funktionseliten des Arbeitsmarktes.

Obwohl die Universitäten zentrale Aufgaben im Wissenschaftssystem übernehmen, sind diese doch erheblich unterfinanziert, was sich ohne die Hilfe des Bundes auch nicht ändern wird, so Kempen. Die Mittel aus dem Hochschulpakt sollen nach Kempens Aufforderung stabilisiert werden. So sollen zusätzliche Studienplatzkapazitäten geschaffen, und die Qualität der Studienbedingungen verbessert werden.

Die Hochschulfinanzierung kann trotz Zuwächse der Etats für Bildung und Forschung, sowie Sonderprogrammen, nicht mit den steigenden Studierenden mithalten. So beträgt die Betreuungsrelation an deutschen Universitäten und ihnen gleichgestellten Hochschulen im Schnitt 67:1. In NRW liegt die Betreuungsrelation sogar bei 91:1, dies sei nicht konkurrenzfähig. In den nächsten zehn Jahren sollten aus diesem Grund die Hochschulpaktmittel nach dem Vorbild des Paktes für Forschung und Innovation jährlich um drei Prozent erhöht werden. Zudem müsse der Hochschulbau abermals zu einer kooperativen Aufgabe von Bund und Ländern werden. Des weiteren sollen auch in der Forschungspolitik die Prioritäten zugunsten der Universitäten gesetzt werden.

So wird die außeruniversitäre Forschung aufgrund regelmäßiger Haushaltszuwächse von mittlerweile drei und früher fünf Prozent im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation finanziert, während die Universitäten langsam mit gegenwärtig beinahe zwei Millionen Studierenden aus den Nähten platzen und verkümmern. Daher sollten die Finanzmittel verstärkt den Universitäten zugute kommen.

Um die Qualität der Studienbedingungen verbessern zu können, müsse zusätzliches Personal eingestellt werden. Nach Empfehlung des Wissenschaftsrates vom Juli 2013 sollen bis zum Jahr 2025 bis zusätzliche 7.500 Universitätsprofessuren eingerichtet werden. Demnach scheint das Tenure-Track-Programm von Bund und Ländern, welches bis zum Jahr 2032 einen Zuwachs von 1.000 Lebenszeitprofessuren vorsehe, unzureichend zu sein. Deshalb sollten Bund und Länder ihrer Verantwortung für den Nachwuchs nachkommen und elementare Finanzmittel zur Realisierung zusätzlicher Professuren zur Verfügung stellen.

Abschließend erklärte Kempen, dass auf die beschriebene Weise künftige Generationen angesichts der kontinuierlich hohen Studierendenströme weiterhin eine hervorragende akademische Bildung bzw. Ausbildung erhielten und somit junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Karriereperspektiven erhalten, die sie verdienen. [1]

[1] DHV fordert auskömmliche Ressourcen für die universitäre Wissenschaft – bildungsklick am 10.04.2018

Published inBildungHochschulleben

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